Eine weitere Science-Fiction-Dystopie im Comic-Gewand. Doch Analog – A Cyborg-Dystopian Noir ist durchaus anders, und ein näherer Blick könnte sich für Science-Fiction- und/oder Krimi-Fans lohnen.
Pre-Plot
2024 – das Internet, wie wir es kennen, existiert nicht mehr und ist nur noch eine Ansammlung pornographischer „Werke“, um es mal beschönigend auszudrücken.
Jedes Foto, jede Email, absolut jede persönliche Information von jedem Menschen, die je in der Cloud existierte, ist frei und ungeschützt für jeden zugänglich. Alles ist offen und keiner nutzt das Internet mehr zum Informationsaustausch.
Klingt gruselig, aber nicht abwegig. Der Verantwortliche für das Dilemma ist gleichzeitig der Protagonist!
Analog
Da nun das Internet noch unsicherer ist als heute, werden wichtige und geheime Informationen wie in der guten alten Zeit auf Papier ausgetauscht. Diesen Job übernehmen sogenannte „Paper Jockeys“ oder „Ledger Man“, wie Jack McGinnis. Gegen Geld bringt er in einem verschlossenen Koffer jede Information an einen beliebigen Ort, was je nach Kunde oder Zielkontakt durchaus gefährlich sein kann. Bei besonders heiklen Kurier-Aufträgen hilft ihm seine Partnerin Oona.
Jack trinkt zu viel, legt sich mit den falschen Leuten an und steckt hin und wieder Prügel ein, aber teilt auch genauso gut aus.
Digital
Wie der Name schon andeutet, gibt es auch Cyborgs in allen möglichen Variationen. Kleine Roboter, die z.B. Hundehaufen auf dem Gehweg beseitigen, oder Menschen scannen, um ihre Identität zu überprüfen. Immer wieder kann man diese in Panels entdecken, mal mehr, mal weniger offensichtlich. Der wichtigste Cyborg hat die Gestalt einer Katze – eine hochentwickelte künstliche Intelligenz – und von ihr wird Jack so einiges erfahren…
Plot
Neue Kurier-Aufträge bekommt Jack in einer Bar, es gibt ja schließlich kein Internet mehr. Sein neuester Auftrag kommt allerdings auf ungewöhnlichem Weg und in aufdringlicher Art und Weise zu ihm, denn der Auftraggeber ist die U.S. Regierung. Diese will wieder ins „Papiergeschäft“ einsteigen – und Jack muss diverse Informationen ranschaffen. Und so fängt die eigentliche Kriminalgeschichte an.
Meinung
Die dystopische Kriminalgeschichte hat mich nicht nur einmal beim Lesen an Filme wie Stirb langsam erinnert. Das erste von zwei Trade Paperbacks von Analog ist hart und dreckig, gleichzeitig spannend, schräg und voller Klischees, irgendwie klassisch Oldschool. Über die meisten Figuren erfährt man nicht mehr als das Nötigste, aber das ist okay, da Analog – A Cyborg-Dystopian Noir Volume 1 den Fokus mehr auf Action, Geheimdienste und Verstrickungen legt.
Bei Image Comics kann man die erste Ausgabe Online lesen.
Mehr aus der Reihe
Analog – A Cyborg-Dystopian Noir
Volume 1
Veröffentlicht: 03.10.2018
Verlag: Image Comics
Seiten: 139
Sprache: Englisch
Geschrieben von Gerry Duggan
Illustriert von David O’Sullivan
Machst du auch ein Review zu Teil 2?
Aber natürlich, Band 2 habe ich schon vor einer Weile gelesen. Denke Anfang Januar kommt mein Review.