Wie ein leeres Blatt

Einmal mehr geht es um die Frage: Wer bin ich?
In Wie ein leeres Blatt ist die Frage nicht (nur) philosophischer Natur.

Plot

Protagonistin Eloise sitzt auf einer Parkbank und weiß nichts mehr: Weder wie sie heißt, noch woher sie kommt, wer ihre Freunde sind, oder wo sie wohnt.
Warum sie dort sitzt und was sie in diesem Viertel von Paris wollte, weiß sie ebenfalls nicht.

Einfach alles ist unklar für Eloise. Ist das Ihre Handtasche? Irgendwann ist es ihr egal und sie beginnt, selbige nach Hinweisen zu durchsuchen.
Sie findet einen Ausweis – und natürlich ist Eloise sich nicht sicher: Bin ich das? Wohne ich unter dieser Adresse?

Mangels Alternativen macht sie sich auf den Weg zu ihrer vermeintlichen Wohnung.
Vor “ihrer” Wohnungstür angekommen, fragt sich Eloise, was sie wohl hinter dieser Tür erwarten wird. Die wildesten Szenarien spuken durch ihren Kopf.

Spätestens hier hätte ich das erste Mal vor Lachen fast in die Hose gemacht. Für mich ist die Umsetzung genial. Eloises Tagträumereien und Fantasien sind das Highlight dieser Graphic Novel. Schlau und humorvoll umgesetzt.

Zur direkten Handlung möchte ich nicht viele Worte verlieren. Im Grunde geht es darum, wie Eloise “ihr” Leben erkundet, auf der Suche, wer sie eigentlich ist.

Dabei stellt sie praktisch alles in Frage: Diese Art von Filmen mag ich? Das sollen meine Freunde sein? Wirklich?

Meinung

Das Thema “Amnesie” hätte mich nicht vom Hocker gehauen. Doch Autorin Pénélope Bagieu schafft es, die Geschichte spannend und doch locker zu inszenieren.
In einem Rutsch las ich “Wie ein leeres Blatt” an einem Nachmittag im Café.

Das Ende ist konsequent, absolut nachvollziehbar, kommt aber etwas zu schnell. Die 208 Seiten haben mir nicht gereicht, ich hätte sehr gerne mehr gelesen.

Wer kurzweilige Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig. Unbedingt lesen!
Der Titel Comic des Monats August 2023 geht ganz klar an: Wie ein leeres Blatt!