Hailstone

Hailstone – eine kleine Stadt irgendwo in Nordamerika zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Seit geraumer Zeit verschwinden immer wieder Kinder im Wald zwischen der Stadt und dem Camp der Niitsitapi-Indianer.
Wer ist für das Verschwinden der Kinder verantwortlich?

Cover des Comics Hailstone
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Hailstone – Der etwas andere Western-Comic

Es ist Winter in Hailstone und bitterkalt. Mary und ihre Mutter Abi suchen im nahegelegenen Wald nach Essbarem, sogar über ein paar Tannenzapfen freuen sich die beiden.
Plötzlich hört Abi einen Schrei und kurz darauf entdeckt sie, dass Mary verschwunden ist. Nur ihr Korb mit den Tannenzapfen ist zurückgeblieben….

Sheriff Denton Ross und sein Deputy Tobi machen sich zusammen mit ein paar Freiwilligen auf die Suche nach Mary. Dies weckt bei Denton traumatische Erinnerungen, denn sein Sohn Percy ist vor einem Jahr ebenfalls spurlos im Wald verschollen.

Am Ort des Verschwindens angekommen, treffen die Männer auf ein Rudel Wölfe. Die Pferde werden scheu und sind nicht mehr zu kontrollieren. Die Männer fallen einer nach dem anderen den Wölfen zum Opfer. Ein mysteriöses Wesen, kaum erkennbar im Dunkel der Nacht, greift in die Szenerie ein und bewahrt Denton und Tobi, das Schicksal der anderen Männer zu teilen. Verletzt, aber am Leben, schleppen sich die beiden zur nahegelegenen Niederlassung der Niitsitapi-Indianer. Diese sind äußerst hilfsbereit und berichten von merkwürdigen Vorkommnissen in Teilen des Waldes. Auch bei ihnen sind Kinder spurlos verschwunden.

Zurück in der Stadt erfährt Denton, dass Mary wieder aufgetaucht ist. Erleichtert, aber auch verwundert, befragt er sie. Mary berichtet von einem Biest, welches sie in eine Höhle verschleppte, ihr aber nichts angetan hat.

Doch auch wenn Mary wieder da ist, ist für den Sheriff die Sache noch nicht geklärt. Sein Verdacht fällt auf die Schwarzpulverfabrik, die von der Nordstaaten-Armee in Hailstone betrieben wird. Denton ist sich sicher: irgendetwas stimmt nicht mit der Fabrik. Er ermittelt weiter und schließlich entdeckt er im Inneren das dunkle Geheimnis und die wahren Gründe für die Armee-Präsenz. Es wird brenzlig für Denton Ross und Tobias…

Meinung

Vom Cover angelockt, erwartete ich, dass es sich bei Hailstone um einen waschechten Wild West Comic handelt; auf Mystery-Elemente war ich so gar nicht eingestellt. Quasi ein Mystery-Western mit Horror-Genen.
Die Mischung von Western und Mystery war für mich neu und somit ungewohnt. Für den Lesespaß war dies allerdings keine Hürde, mühelos las ich Hailstone am Stück durch. Die Zeichnungen und deren Kolorierung passen für mich hervorragend zu diesem Misch-Genre, und die Kälte, sei es die des Winters oder der Stimmung der Menschen in der Stadt, wird dadurch einprägsam transportiert.
Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen möchte, kann sich auf der Webseite screenrant.com einige Seiten aus Hailstone ansehen.

Zu keinem Zeitpunkt wirkt die Handlung langweilig, einfallslos oder abgedroschen, und das obwohl die Idee nun wirklich nicht originell oder neu ist.

Auf Klischees im Zusammenhang mit den Indianern wurde komplett verzichtet.
Allzu oft werden Indianer als Täter und Feindbild dargestellt. Nicht so in diesem Comic. Im Gegenteil: Der “weiße Mann” und die “Rothäute” begegnen sich auf Augenhöhe. Der Wahn(sinn) einiger weniger ist hier der Täter.

Hailstone

Veröffentlicht: 16.11.2021
Verlag: Stout Club
Seiten: 134
Sprache: Englisch

Geschrieben von Rafael Scavone
Illustriert von Rafael de Latorre und Wesllei Manoel

Wertung:

72%

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